Gold- und Lithiumerzbezirk Pusterwald

Unser Projektgebiet mit 96 Freischürfen nahe der Ortschaft Pusterwald umfasst eine Fläche von etwa 40 km² und liegt zwischen ca. 1050 und 2000 m Seehöhe. Die Region um das idyllische Bergdorf ist infrastrukturell gut aufgeschlossen, sogar die entlegenen Bereiche sind durch Forststraßen gut erreichbar.

Es bestehen gute Kontakte zur örtlichen Gemeinde und zu den Grundeigentümern, die unserer Explorationstätigkeit und einer zukünftigen Wiederaufnahme des Bergbaus sehr positiv gegenüber stehen.

Geschichte des Bergbaus in Pusterwald

Als wahrscheinlich älteste Siedler im Pusterwaldtal, einem Nebental des Pölstales, lassen sich durch Funde die Illyrer (800 – 400 v.Chr.) und die Kelten (ab 400 v.Chr.) nachweisen, wobei die später ins Land gekommenen Römer hier wahrscheinlich auch schon Gold und Silber abgebaut hatten. Nach einer durch die Völkerwanderung bedingten menschenleeren Zeit erfolgte die Wiederbesiedlung des Tales mit bairischen und fränkischen Siedlern im 10. – 12. Jahrhundert durch geistliche und weltliche Grundherrn wie z.B. die Grafen von Montfort.
Kaiser Friedrich III. (1415 – 1493) gewährte im 15. Jahrhundert verschiedenen Leuten das Recht, das Tauerngold in Pusterwald abzubauen. Ein weiterer Nachweis auf mittelalterliche Schurftätigkeiten geht in das Jahr 1588 zurück (Wichner, 1891).

Danach wurde es ruhig um den Goldbergbau in diesem Gebiet, erst Ende des 19.
Jahrhunderts begann man wieder zu schürfen. Die aus dem Sudetenland stammenden Gebrüder Heinzl reaktivierten den Goldbergbau und belegten weite Gebiete mit Freischürfen, steckten beträchtliche Summen in einzelne Begutachtungen und ließen auch reichlich Analysen und verschiedene Aufbereitungsversuche durchführen, teilweise mit Großproben, beispielsweise bei den Krupp-Gruson Werken in Magdeburg. Auch geophysikalische (elektrische) Schürfungen durch eine Kasseler Gesellschaft wurden gemacht. Alles dies zehrte die vorhandenen Mittel recht rasch auf.

Vor 1938 interessierte sich auch noch ein britischer Konzern, schied dann aber aus.
Durch den Anschluss im Jahre 1938 waren für Bergbauuntersuchungen recht ansehnliche Mittel verfügbar; sie ermöglichten es, dass einerseits von der Geologischen Bundesanstalt (damals Reichsamt für Bodenforschung, Zweigstelle Wien) Herr Dr. A. Thurner mit der geologischen Aufnahme des Gebietes betraut werden konnte, und dass die damals Prof. Dr. Friedrich unterstellte Lagerstätten-Forschungsstelle bergmännische Schurfarbeiten ansetzte.
Leider ergab der Krieg allerlei Schwierigkeiten und führte schließlich aus Geldmangel dazu, dass diese Arbeiten eingestellt werden mussten, ohne dass die Grundfrage, ob die Vorkommen bauwürdig sind, eindeutig geklärt werden konnte.

Aus dem südöstlichen Gebiet der Wölzer Tauern in der Nähe der Ortschaft Pusterwald sind 14 historische Goldfundorte überliefert und im gesamten Bereich der Explorationslizenzen sind auch heute noch historische Goldbergbaue sichtbar.

Alte Karte aus dem 16. Jhdt mit vielen historischen Goldfundorten in der Umgebung der Ortschaft Pusterwald

Trotz all dieser historischen Bergbauaktivitäten ist die Anzahl diesbezüglicher Literatur relativ beschränkt.
Zwar finden sich eine Reihe von unveröffentlichten Berichten aus dem vergangenen Jahrhundert (z.B.: Trug, 1920; Micko, 1921–1923; Friedrich, 1939 -1954; Thurner, 1938-1954; Lechner, 1941, 1954; Waagen, 1949 – 1952; Omerzu, 1961), die allerdings untereinander nicht immer konsistent sind. Einig sind sich die Autoren aber über die Tatsache, dass der Golderzbezirk Pusterwald einen beeindruckenden Erzreichtum aufweist.

Das Hauptaugenmerk all dieser Arbeiten bezieht sich auf das Plättenkar, wenige Kilometer westlich von Pusterwald. Von eher geringerer Bedeutung sind die Goldvererzungen im Bereich der Scharnitz- und Mitterspiel-Gräben nördlich des Plättenkars und einige höher gelegene Bereiche weiter westlich.
Nach einem Zeitungsartikel im Jahre 1952, verfasst von Hofrat Dr. Lukas Waagen, damaliger Chefgeologe der Geologischen Bundesanstalt a.D. ist das Goldvorkommen in Pusterwald „ungemein aussichtsreich.“

Anhand von vielen alten Analysen errechnete er einen Durchschnittswert mit 17.7 Gramm Gold pro Tonne. In der veröffentlichten Fachliteratur über das Plättental werden Goldgehalte von 0 – 59 Gramm pro Tonne ausgewiesen sowie primäres und sekundäres Freigold erwähnt. Nach H. Weninger (1981) kommen im Plättental als Seltenheit sogar „Goldkörner bis zu mehreren Millimeter Durchmesser“ vor.

Im Gebiet bei Pusterwald werden goldführende „Mylonitzonen“ (tektonische Störungszonen) mit Derberzen von 0,5 bis 2 m und vielleicht auch mehr Mächtigkeit und goldführende „Erzglimmerschiefer“ unterschieden, die fast vorwiegend „refraktäres Gold“ enthalten – d.h. die Goldmoleküle sind „unsichtbar“ im Kristallgitter der Begleiterze eingeschlossen.

Mikroskopische Aufnahmen vom Golderz

Aufnahmen vom Golderz unter dem Erzmikroskop Das zusätzliche Auftreten von Freigold findet innerhalb von diesen Erzglimmerschiefern nur unregelmäßig statt. Dieser Umstand und Probleme mit dem Grubenwasser, führten in historischer Zeit zur Einstellung der Schürfarbeiten, die damals ohne den Einsatz von Maschinen und ohne elektrischen Strom durchgeführt wurden. Fundstellen mit vermehrten Auftreten von Goldkörnern wurden wahrscheinlich geheim gehalten und händisch abgebaut.

Laborergebnisse mit bis zu 85,2 g/t Gold!

Erste Gesteinsmischproben wurden sorgfältig von Fachleuten im Projektgebiet Pusterwald im Plättenkargebiet entnommen, dokumentiert und zu ALS/OMAC, einem renommierten und weltweit operierenden Labor, zur Analyse gesandt. Die Auswertungen ergaben hervorragende Ergebnisse von u. a. 9,45g / 9,93g / 2x 10,9g / 23,4g / 29,2g / 37g/t und einem Spitzenwert von 85,2 g/t Gold (Au) in den Gesteinsproben – man beachte, dass der Durchschnittsgehalt bei vielen, großen Goldproduzenten nur zwischen 1-2 g/t, ja oftmals sogar unter 1 g/t Gold im Erz liegt.

Foto von der Erzprobe mit einem Edelmetallgehalt von etwas mehr als 85 g/t Gold

Von weiteren 19 im Projektgebiet Pusterwald entnommenen und im ALS/OMAC-Labor analysierten Gesteinsproben enthielten 13 signifikante Goldgehalte von bis zu 16,85 g/t Gold. Weiters haben wir erreicht, die Goldvererzungszone im Plättenkargebiet um ein beträchtliches Stück zu erweitern und in neuen, bisher noch unbeachteten Zonen Goldmineralisation festzustellen. Die Höchstwerte der aus dem Labor erhaltenen geochemischen Analysen ergaben u. a. 7,17 / 9,36 / 10,7 / 14,15 / 14,45 und 16,85 g/t Gold in den Gesteinsproben.

Bis auf eventuelle strukturgeologische Analysen und einige geophysikalische Messungen (Geomagnetik, Induzierte Polarisation (IP), Radiomagnetotellurik und Elektromagnetik bzw. VLF), sind die vorbereitenden Arbeiten für ein nachfolgendes Tiefenbohrprogramm somit weitgehend durchgeführt – ein beträchtlicher Projektfortschritt wurde erzielt.

Starke und weitläufige Anomalien mittels Geophysik entdeckt

Geophysikalische Messungen im Plättenkar

Im Projektgebiet Pusterwald, genauer gesagt im Plättenkar, wo wir in den letzten Jahren durch Laboranalysen eine Vielzahl von hervorragenden Gehalten von bis zu 85,2g/t Gold (Au) in den Gesteinsproben nachgewiesen haben, wurden von den Geophysikern Dr. Stoll (Messtechnikfirma MGT aus Deutschland) und Dr. Gurk (Universität Köln) geophysikalische Messungen durchgeführt (siehe Foto).

Dr. Stoll und Dr. Gurk bei Geophysikalischen Messungen im Plättenkar

Um die Grenzen der elektrischen Leitfähigkeit und somit alle Störungszonen zu identifizieren, an welchen meist das Erz gebunden ist, haben wir VLF (Very Low Frequency) als geeignete Messmethode ausgewählt und um alle Bereiche mit hohen magnetischen Werten zu erfassen, Geomagnetik. Diese Messmethode erscheint uns deshalb als sehr aufschlussreich, da laut den vorangegangenen geologischen Untersuchungen mittels Erzmikroskop, das Gold im Plättenkar neben dem Arsenkies vor allem an den Magnetkies oder Pyrrhotin gebunden ist, der sehr hohe magnetische Messwerte liefert.

Solche hohen magnetischen Anomalien haben wir in mehreren Bereichen vom Plättenkar identifizieren können und durch die VLF-Messmethode zeichnen sich auch mehrere Störungszonen recht deutlich ab, die für uns zusammen mit den überaus starken Magnetanomalien ein sehr höffiges Gebiet für unsere weiterführenden Explorationsarbeiten, insbesondere für Diamantkernbohrungen, darstellt.

Dr. Gurk bei RMT-Messungen

Eine weitere, sehr wertvolle Messmethode, die zur Anwendung gelangte, stellt das RMT-Verfahren (Radiomagnetotellurik) dar, durch das es uns gelungen ist, die stark-leitfähigen Zonen im Untergrund genauer zu lokalisieren. Bei guter Wetterlage planen wir im Herbst 2023 neben IP (Induzierte Polarisation) noch zusätzliche Eigenpotential-Messungen (SP) durchzuführen, die uns einen wiederum detaillierteren Aufschluss zu den bereits sehr wertvollen und vielversprechenden Messergebnissen liefern sollen. Weiters werden wir im Bereich der stärksten Anomalien versuchen, Gesteinsproben zu entnehmen, um als Vorstufe zu den geplanten Tiefenbohrungen weitere Analysen auf vor allem Goldgehalte im ALS/OMAC-Labor durchführen zu lassen.

Explorationsplanung

Da wir in den nächsten zwei bis drei Jahren auf die ermutigenden Ergebnisse der vorangegangenen Saisonen aufbauen wollen, planen wir ein umfangreiches und weiterführendes Explorationsprogramm in vielen interessanten Abschnitten unseres Projektgebietes, mit Hauptaugenmerk auf das Plättenkargebiet:

  • systematische geochemische Probennahme zur Analyse im Labor
  • geophysikalische Messungen samt strukturgeologischer Auswertung
  • Definition von Bohrpunkten mit anschließenden Kernbohrungen
  • erste Einschätzung von der Größe und Ausdehnung der Goldvererzung

Projektgebiet Pusterwald 2023 wegen Lithium-Vorkommen verdoppelt

Unser Ansuchen auf Verleihung von weiteren 48 Freischürfen, wegen der erhöhten Lithium- Analysewerte aus der Bachsedimentegeochemie 2020, wurde vom österreichischen Bundesministerium bewilligt. Somit hält unser Tochterunternehmen, die Silbermine Zeiring GmbH, nun 96 Freischurfberechtigungen nahe der Ortschaft Pusterwald.
Prof. Dr. Heinrich Mali von der Montanuniversität Leoben hat schon im Jahr 2004 im Zuge seiner Doktorarbeit auf die hervorragende Lithium-Prospektivität der Region um die Ortschaft Pusterwald hingewiesen. Es gibt laut Prof. Dr. Mali definitiv Bereiche in unserem Projektgebiet, welche Vorkommen mit Spodumenpegmatiten beinhalten, die das Trägergestein für Lithium und Seltene Erden sind.

Hier der Link zum Download der Doktorarbeit von Prof. Dr. Heinrich Mali.

Im Süden von Österreich nahe der Stadt Wolfsberg (Kärnten) soll nun ein Lithium-Bergbau mit eigener Verarbeitungsanlage errichtet werden. Wenn zukünftig in Pusterwald Lithiumerze abgebaut werden würden, könnte dort das Material kostengünstig verarbeitet werden, da die Wegstrecke für die Anlieferung nur etwas mehr als 80 km beträgt.

Oben sehen sie eine geologische Übersichtskarte vom Gold- & Lithiumprojekt Pusterwald, wo auch unser Projektgebiet (Stand: Jänner 2023 nach der Verdoppelung) mit einer gelben Umrandung eingezeichnet ist. Die roten Formationen in der geologischen Karte sind Pegmatite, die sehr oft Lithium- & Seltenen Erden-haltiges Spodumenerz enthalten – wie z.B. jener Bereich, der in der Karte violett mit „Li“ gekennzeichnet ist – und deshalb auf kritische Rohstoffe, wie Lithium und Tantal, und auch noch andere interessante Seltenerdengehalte zu prüfen sind. Wir wollen nun das gesamte Projektgebiet (mehr als 40 km²) abgehen, geologisch untersuchen und beproben, da noch viele Bereiche (mehr als 50%) „terra incognita“ sind und noch nie eine geologische Erfassung/Aufnahme bzw. Probennahme erfahren haben. So planen wir es auch mit dem Gebiet im Einzugsbereich von jenen drei nebeneinanderliegenden Bächen, von denen wir erhöhte Lithiumgehalte in den beprobten Bachsedimenten im Labor analysiert bekommen haben. Dieses Gebiet wird natürlich vorrangig und mit höchster Priorität behandelt und wir planen, eine fortgeschrittene Geologiestudentin von der Montanuniversität Leoben zu beschäftigen, die uns bei den anstehenden Arbeiten behilflich sein wird.

Jeder dieser geplanten Schritte bedeutet ein kontinuierliches Näherkommen an die Definition eines ersten, kommerziell-abbaubaren Projekts und die damit einhergehende Wertsteigerung der Unternehmensanteile.